Sie fahren oder suchen ein Wohnmobil?
Dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass es sich bei dem Basisfahrzeug um einen Fiat Ducato handelt. Lassen wir alle Fahrzeuge wie z. B. James Cook, Mercedes Sprinter mit Westfalia-Ausbau, VW-Camper-Modelle mal außen vor – denn die gehören nur zu dem verbleibenden knapp 33 % aller Wohnmobile, die nicht auf dem Fiat Ducato basieren – dann ist der Ducato wohl der Branchenführer, der sich im Kampf gegen seine Nebenbuhler auf dem Brunftplatz der Wohnmobilszene behauptet hat und somit den Markt zu zwei Dritteln beherrscht.
Eines müssen wir hier schon vorwegnehmen: Die Antwort auf die Frage, warum das so ist, warum Fiat sich so sehr breit gemacht hat, können wir mit keinem schlüssigen Argument untermauern.
Der Citroën Jumper als solide Basis für Reisemobile – nicht nur eine Frage der Motorisierung. Die begehrte und unverzichtbare grüne Umweltplakette gehört heute zum Standard aller Basisfahrzeuge, die zu Reisemobilen umgebaut werden. Was also rechtfertigt den Mehrpreis von rund 2.500 EUR für den Ducato? Auf die Frage unserer Kunden, für welches Basisfahrzeug sie sich entscheiden sollen und warum, dann gibt es bei den Zwillingen (eigentlich sind es Drillinge – dazu später mehr) nur eine Antwort: „Bis auf den Motor und die Markenlogos sind alle gleich.“ Wer ein wenig mehr hinterfragt, erfährt dann noch, dass der Citroen den PSA-Motor mit Steuerkette verbaut hat, was längere Austauschintervalle zum Zahnriemen zur Folge hat. FIAT noch den Zahnriemen.
An dieser Stelle sind unsere Kunden meistens irritiert, da sie doch an den Mythos DUCATO glauben. Ins Wechselbad der Gefühle fühlt sich der Kunde dann geworfen, wenn wir den Dritten im Bunde ins Gespräch bringen – den Peugeot Boxer. Dieser ist eigentlich der große Unbekannte in der Wohnmobilszene. Warum das so ist, weiß niemand. Denn der BOXER hat ebenfalls den PSA Motor verbaut, was ihn zum eineiigen Zwilling vom JUMPER macht. Lediglich die Frontmaske ist leicht verändert. Ansonsten ist es das gleiche Auto.
Fazit: Fiat oder Citroen ? Hängt diese Frage tatsächlich vom Standort des Servicepartners ab? Ein wenig ja. Aufgrund langer Serviceintervalle spielt selbst das Werkstättennetz aber nur noch eine untergeordnete Rolle. Wieso lässt sich nun der teurere FIAT besser verkaufen? Wir wagen eine These. Es könnte noch immer das alte Vorurteil sein, das da lautet:
Gott bewahre uns vor Schnee und Wind
und Autos die aus Frankreich sind
Vielleicht zielt FIAT hier auf die urdeutsche Aversion gegen französische Produkte ab? Gefertigt werden diese drei mutmaßlichen Kontrahenten bei SEVEL. Dort laufen täglich in schöner Gleichmäßigkeit, wenn auch in unterschiedlichen Stückzahlen DUCATO, JUMPER und BOXER vom Band – und wenn wir ehrlich sind, kann sich in der heutigen Zeit kein Hersteller mehr einen Fauxpas in der Produktion erlauben. Es sollen sogar Fälle vorgekommen sein, wo Kunden im JUMPER unter der Sonnenblende einen Serviceaufkleber vom FIAT-Camperservice gefunden haben. Zum Produktionsbeginn stand wohl noch nicht fest, wie das Kind am Ende heißen soll …
Zum Abschluss sei aber angemerkt, dass es doch einen ganz entscheidenden Unterschied gibt: Nur den DUCATO gibt es mit Automatik, verbaut in Kombination mit seinem 150 PS-Motor. Die Automatik jedoch ist auch keine richtige Automatik, sondern ein automatisiertes Schaltgetriebe. Spaß macht sie trotzdem.
Allzeit gute Fahrt wünscht das Team von Aurora Wohnmobile
100 % Service + 100 % kompetent + 100 % freundlich = 300 % Kundenzufriedenheit